Die Toggenburger Morga AG wollte ihre Produktion erhöhen, ohne dabei in einen teuren Neubau umziehen zu müssen. Das kühne Vorhaben gelang dank einer massgeschneiderten, horizontalen Mischanlage des Gossauer Traditionsbetriebs J&E MAIER AG.
«Wir standen vor einem Luxusproblem», erklärt der Betriebsleiter des Lebensmittelproduzenten, Michael Näf. «Ein Kunde bestellte eine grosse Menge unserer Produkte. Mit den bestehenden Mischanlagen hätten wir aber nur die Hälfte davon liefern können.»
Ausbauen, lautete deshalb die Devise, doch für den Bau einer konventionellen «Mischerei», bei der die Produkte mittels Gravitation über mehrere Stockwerke in verschiedenen Prozessstufen verarbeitet werden, war kein Platz vorhanden. Die Morga AG brauchte also kreative Lösungsansätze. Sie entschloss sich, den ganzen Prozess von der Produktannahme bis zur Verpackung auf nur einem Stockwerk zu realisieren.
Um das Investitionsrisiko klein zu halten, suchte man einen erfahrenen Partner aus der Schüttguttechnik. Die Wahl fiel auf das Gossauer Familienunternehmen J&E MAIER AG, das seit 90 Jahren im Mühlen- und Anlagenbau tätig ist. «Das Schwierigste bei diesem Projekt waren die engen Raumverhältnisse», erklärt Jeannot Maier. Er hat an der ETH Betriebs- und Produktionswissenschaften studiert und führt das KMU in vierter Generation. «Wir sind es zwar gewohnt, herausfordernde, individuelle Projekte umzusetzen, aber hier ging es um Millimeterarbeit.»
Die Rohprodukteannahme über zwei Big Bag Stationen, die pneumatische Beschickung von Containern auf Messdosen, die Zugabe von Kleinkomponenten über eine Handaufschüttung, die Befüllung und Entleerung des Mischers, das Kontrollsieben, Abpacken und Verwiegen des gemischten Produktes auf nur einem Stockwerk ist in der Theorie schwer vorstellbar und die Umsetzung in der Praxis eine grosse Herausforderung.
Die vom Kunden gewünschte Nassreinigung der gesamten Anlage nach jedem Produktwechsel hat die Komplexität der Aufgabenstellung noch zusätzlich erhöht.
Heute ist die Anlage bereits seit zwei Jahren in Betrieb. «Die Skepsis war zu Beginn gross», sagt Michael Näf. Doch der Ausbau habe sich gelohnt. «Ein kompletter Mischprozess auf nur einem Stockwerk gibt im Vergleich zu einer konventionellen Anlage zwar etwas mehr Aufwand bei der Säuberung. Doch ohne die massgeschneiderte Lösung hätten wir auf den lukrativen Auftrag verzichten müssen.»
Auch Jeannot Maier ist zufrieden mit der Ausführung. «In diesem Projekt konnten wir alle unsere Stärken ausspielen: Wir setzen uns mit der Problemstellung auseinander, planen die Anlage in 3D CAD, konstruieren und produzieren praktisch alle Maschinen und Komponenten in unserer Fabrik, montieren die Anlage im Betrieb des Kunden und führen den Service durch.»
MAIER bietet damit die ganze Wertschöpfungskette an und liefert dem Kunden die spezifische Anlage schlüsselfertig. Wenige Schnittstellen verringern den Aufwand und erhöhen die Effizienz und Kostenkontrolle.
Die Zusammenarbeit war ein Gewinn für beide Unternehmen. «Dank unseren Leistungen kann Morga nun ihr Potential ausschöpfen», sagt der Geschäftsführer des KMU mit 30 Personen.
Der Auftrag ist zudem eine Bestätigung für das Familienunternehmen. Er zeigt, dass sich bei der J&E MAIER AG Tradition und Fortschritt nicht gegenseitig ausschliessen.
J&E MAIER AG
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