Über 1000 Produkte und Dienstleistungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie
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Zehnmal dünner als ein menschliches Haar und zu einhundert Prozent recyclingfähig: Das Weidhausener Familienunternehmen Verpa Folie hat sich als Innovationsführer für stärkenreduzierte und nachhaltige Folientechnologien einen Spitzenplatz in der Branche erarbeitet.

Blasextrusion ist eine faszinierende Angelegenheit. Die Anlage wird mit Granulat befüllt und am anderen Ende steigt, getrieben von heisser und sich nach oben hin abkühlender Luft, eine pralle Foliensäule empor: 20 Meter hoch, mehrere Meter im Durchmesser. Der Extruder produziert 150 Meter dieses Schlauchs pro Minute. Das abgekühlte Produkt wird anschliessend aufgerollt; 15 000 Meter pro Rolle. Am Ende wird ein renommierter Polstermöbelhersteller damit seine wertvollen Sofas verpacken.

Produkte von Verpa Folie begegnen einem im Alltag überall: Nicht nur als Verpackungsmaterial von Möbeln oder Kühlschränken, sondern auch als Schrumpffolie um Getränkeflaschen, als Verpackung von Tiefkühlgemüse, als Blister bei Medikamenten oder als blickdichte Versandtasche von Online-Einkäufen. Immer dann, wenn es gilt, Produkte bestmöglich zu schützen. Das Besondere: Seit seiner Gründung vor über 40 Jahren hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, die dünnsten und damit ressourcenschonendsten Polyethylen-(PE)-Folien auf dem Markt herzustellen. Heute kann der oberfränkische Technologietreiber Folien produzieren, die eine Stärke von gerade noch sechs Mikrometern (µm) haben. Zum Vergleich: ein durchschnittlich dickes Haar bringt es auf 60 µm; ein Sandkorn auf 90 µm. Darüber hinaus punktet Verpa Folie mit Produkten aus Regeneraten sowie bio-basierten und biologisch abbaubaren Folien.

Gegründet wurde die frühere Verpa GmbH im Jahr 1979 von Joachim Baumann. Was den Unternehmer antrieb, waren die Verpackungsberge in der Polstermöbelindustrie. Seine Idee war es, mit innovativen Technologien beste Produkteigenschaften mit maximaler Ressourcenschonung zu verbinden. Im Klartext: Verpackungsfolie sollte deutlich dünner werden. Damit sinkt nicht nur der Materialeinsatz, sondern auch der «CO2-Footprint». Bereits sieben Jahre später produziert Joachim Baumann unter dem Markennamen «Verpalin» eine Folie, die 50 Prozent dünner ist als herkömmliche Folien. «Zu einer Zeit, in der niemand über Nachhaltigkeit oder Öko-Standards gesprochen hat, hat mein Vater hier Pionierarbeit geleistet», unterstreicht Diplom-Betriebswirt André Baumann, der heute gemeinsam mit Thomas Grebner und Peter Griebel das Unternehmen leitet. Die Geschäftsidee revolutioniert den Markt. Bereits 1988 produziert Baumann 80 Tonnen Folie im Monat. 1999 expandiert das Unternehmen; es kommen neue Standorte in Gunzenhausen und Wroclaw (Polen) dazu. 2011 folgt die Umfirmierung in Verpa Folie. In den letzten Jahren investierte das Unternehmen rund 12 Millionen Euro u.a. in einen Hallenneubau in Weidhausen, eine Wertstoff-Recycling-Anlage, ein 10-Farben-Druckzentrum und in weitere Extruder-Technologie. Neu wurde der Standort Gunzenhausen mit einem Zentrum für Recyclingkompetenz erweitert. Hier werden Kunststoffabfälle aufbereitet, um daraus wieder Folien herzustellen. Ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Ebenfalls hat die Verpa Gruppe neu ein Werk in Tabor CZ.

Namhafte internationale Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, von Lebensmittelindustrie über Metall- und Elektro- bis hin zur Papier- und Pharma-Industrie, zählen zu den Kunden von Verpa Folie. Mit 35 Extrusionsanlagen werden jährlich mehr als 65 000 Tonnen Folie hergestellt. Den Rohstoffverbrauch hat das Unternehmen durch stetige Materialstärken-Optimierung um mehr als 40 000 Tonnen pro Jahr reduziert.

Besonderen Wert legt Verpa Folie auf den Bereich Forschung und Entwicklung. Aktueller Meilenstein dieser Entwicklungsarbeit: «Verpalin Green Life.» André Baumann: «‹Verpalin Green Life› steht für noch mehr Nachhaltigkeit. Zur Produktrange gehören Folien aus Rezyklat sowie bio-basierte Folien aus Zuckerrohr, Palm- oder Tallöl und biologisch abbaubare Folien aus Mais- oder Kartoffelstärke. Zusätzlich ist die Verpa einziger Produzent des BioNature-Materials in Europa. Dieses Material führt zu einer Zersetzung der Folie auf Deponien innerhalb von maximal 10 Jahren.» Baumann weiter: «Die Recylingquote liegt in Deutschland bei 99 Prozent. Bisher werden aber erst 16 Prozent für neue Produkte verwendet. Da ist also noch erheblicher Spielraum nach oben. Und genau da setzen wir an.»

André Baumann: «PE-Folie ist nicht einfach Abfall, sondern wertvoller Rohstoff, der sich nahezu beliebig oft wiederverwerten lässt. Deshalb haben wir das ‹Verpa Release System› entwickelt: einen Wertstoff-Kreislauf, der die Basis von ‹Verpalin Green Life› bildet und zunehmend von Unternehmen in ganz Europa genutzt wird.» Verpa Folie stellt hierfür seinen Kunden eine Ballenpresse zur Verfügung. Damit werden gebrauchte Folien oder auch Folienreste komprimiert und dann wieder zu Verpa Folie verfrachtet. Dort wird das sortenreine Material zu Granulat verarbeitet und als Rezyklat anteilig einem dafür geeigneten Produktionskreislauf wieder zugeführt. So entsteht ein geschlossener Materialkreislauf – und ein weiterer, wesentlicher Baustein von Verpa Folie für Umweltschutz und Ressourcenschonung.

André Baumann: «Unsere Folienverpackungen sind ausgesprochen vielseitig und anderen Verpackungsmaterialien insbesondere durch das geringe Gewicht weit überlegen. Mit einem Kilo flexibler Folie können Sie 56 Kilo Produkt verpacken; im Vergleich verpacken Sie mit einem Kilo Aluminium gerade mal 8,4 Kilo Produkt. PE-Folien benötigen bei der Herstellung weniger Energie als Papier. Und unsere Folien sind zu 100 Prozent recycelbar.» Der Geschäftsführer betont: «Aus unserer Sicht ist auch in Zukunft das Verpackungsmaterial Folie unschlagbar. Wichtig ist der bewusste Umgang: der sparsame Einsatz von Ressourcen bei der Herstellung, das sortenreine Sammeln und die sorgsame Wiederverwertung der wertvollen Rohstoffe. Dafür stehen wir.»

Das Unternehmen:

Stammsitz des Familienunternehmens Verpa Folie ist das oberfränkische Weidhausen im Landkreis Coburg. Zweigwerke gibt es in Gunzenhausen und Wroclaw (Polen). Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 600 Mitarbeiter aus 21 Nationen; 220 davon in Weidhausen. 51 Azubis werden in acht Berufen ausgebildet. Ergänzt wird das Ausbildungsportfolio künftig durch einen Dualen Studiengang. Im Bereich Human Resources setzt Verpa Folie Massstäbe mit einem umfassenden Weiterbildungsprogramm sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement «Verpafit». Hierzu gehören neben dem täglich kostenfrei zur Verfügung stehenden Obst und gesunden Getränken auch Sport- und Fitnessangebote sowie Massagen im Betrieb durch einen ausgebildeten Physiotherapeuten. Für Azubis gibt es u.a. einen Zuschuss zum Führerschein und «Verpalinchen», ein eigenes Fahrzeug für jeden Auszubildenden nach Abschluss der Lehre.

Verpa Folie St. Gallen AG

Hofenstrasse 18

9300 Wittenbach

Telefon071 292 34 40
Fax071 913 98 77
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https://www.verpa.de